Immer mehr Menschen entdecken die Vorteile des Auswanderns nach Spanien für sich. Denn das Land auf der iberischen Halbinsel lockt nicht nur mit seinem mediterranen Klima, sondern auch mit handfesten finanziellen Vorteilen für Neuzuwanderer. Was genau Steuern in Spanien so besonders macht, welche steuerlichen Besonderheiten es zu beachten gilt und welche Faktoren für den Umzug nach Spanien sprechen, schauen wir uns hier genauer an.
Inhalt
- Steuern in Spanien – Wie das Land ausländische Talente anzieht
- Was sind die Vorteile davon, nach Spanien auszuwandern?
- Was gilt es beim Wegzug aus Deutschland zu beachten?
- Wie hoch sind die Steuern in Spanien genau?
- Wie werden Steuererklärungen eingereicht?
- Komplettservice für das Auswandern nach Spanien
Steuern in Spanien – Wie das Land ausländische Talente anzieht
Spanien verfügt über ein progressives Steuersystem, das auf das Einkommen und ab einem gewissen Schwellenwert auch auf Vermögen angewendet wird. Der reguläre Steuersatz für Einkommen kann in Spanien bis zu 47 % betragen, abhängig von der Höhe des Einkommens und der Rechtsform, die für Steuerpflichtige gilt.
Spanien bietet allerdings verschiedene steuerliche Anreize, die speziell darauf abzielen, ausländische Fachkräfte und Investoren anzuziehen. Ein prominentes Beispiel ist das sogenannte Lex Beckham – ein Gesetz, das ursprünglich erlassen wurde, um hochbezahlten Fachkräften und Unternehmern steuerliche Vorteile zu bieten, wenn sie ihren Wohnsitz nach Spanien verlegen.
Unter dem Lex Beckham können qualifizierte Personen einen festen Steuersatz von gerade einmal 24 % auf ihr in Spanien erzieltes Einkommen genießen, anstatt dem progressiven Steuersystem zu unterliegen. Dieser Steuersatz gilt für Einkünfte bis zu 600.000 Euro. Einkünfte, die diesen Betrag überschreiten, werden mit einem Satz von 47 % besteuert.
Ein weiterer Vorteil des Lex Beckham besteht darin, dass das weltweite Einkommen nicht in Spanien besteuert wird. Nur die in Spanien erzielten Einkünfte unterliegen der spanischen Steuerpflicht.
Was sind die Vorteile davon, nach Spanien auszuwandern?
Attraktive Lebenshaltungskosten in Spanien
Neben den steuerlichen Vorteilen gibt es auch viele weitere Gründe, die für einen Umzug nach Spanien sprechen. Einer davon sind die vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten. Im Gegensatz zu anderen westeuropäischen Ländern wie Frankreich oder Deutschland sind die Kosten für Miete, Lebensmittel und Freizeitaktivitäten in Spanien vielerorts deutlich geringer.
Das macht es Ihnen möglich, einen komfortablen Lebensstil zu pflegen, ohne Ihr Budget übermäßig zu belasten. Gerade in ländlichen Gegenden und kleineren Städten ist das Leben sehr preisgünstig.
Erstklassige Gesundheitsversorgung
Das spanische Gesundheitssystem gehört zu den besten in Europa und bietet sowohl für Einheimische als auch für Ausländer eine zuverlässige medizinische Versorgung. Das öffentliche Gesundheitssystem wird durch Steuern finanziert und bietet eine nahezu universelle Abdeckung.
Zusätzlich gibt es eine Vielzahl von privaten Gesundheitsdienstleistern, die oft kürzere Wartezeiten und viele spezialisierte Dienstleistungen anbieten.
Einladende Expat-Gemeinschaft
In Spanien gibt es eine große und gut etablierte Expat-Gemeinschaft, die den Übergang ins neue Leben erleichtert. Ob in den großen Metropolen oder in beliebten Küstenorten wie der Costa del Sol – überall gibt es Netzwerke und Gemeinschaften, die neue Einwohner willkommen heißen und unterstützen.
Das macht es besonders für Familien und Einzelpersonen einfacher, sich in das neue Umfeld zu integrieren und Verbindungen zu knüpfen.
Mediterranes Klima und Lebensstil
Mit über 300 Sonnentagen im Jahr und milden Wintern ist Spanien ideal für Menschen, die das Leben im Freien genießen und einen gesunden, aktiven Lebensstil pflegen möchten. Egal, ob Strandbesuche, Wandern in den Bergen oder einfach nur ein entspanntes Leben in der Sonne – das Klima Spaniens trägt erheblich zur Lebensqualität und -Zufriedenheit bei.
Einfache Einwanderung und attraktive Aufenthaltsregelungen
Spanien hat in den letzten Jahren seine Einwanderungs- und Aufenthaltsbestimmungen vereinfacht, um qualifizierte Fachkräfte und Investoren anzuziehen. Besonders das sogenannte „Golden Visa„-Programm ist attraktiv für Investoren, die nach Spanien ziehen möchten.
Zugang zu Europa und weltweite Verbindungen
Spanien bietet einfache Reise- und Geschäftsmöglichkeiten innerhalb Europas. Mit einer hervorragenden Infrastruktur, internationalen Flughäfen und Hochgeschwindigkeitszügen ist es leicht, sowohl geschäftlich als auch privat in andere europäische Länder zu reisen. Zudem ist Spanien ein wichtiger Knotenpunkt für Verbindungen nach Lateinamerika und Nordafrika, was es zu einem strategisch günstigen Standort für internationale Geschäfte macht.
Was gilt es beim Wegzug aus Deutschland zu beachten?
Durch die Wegzugsbesteuerung soll vermieden werden, dass das deutsche Besteuerungsrecht durch einen Wegzug umgangen wird. Es sorgt dafür, dass die in Deutschland erwirtschafteten stillen Reserven – also die im Wert gestiegenen Anteile an Kapitalgesellschaften – noch vor dem Verlust des deutschen Besteuerungsrechts versteuert werden.
Wer ist von der Wegzugsbesteuerung betroffen?
Betroffen sind vor allem Anteilseigner, die mehr als 1 % ihrer Anteile an einer Kapitalgesellschaft im Privatvermögen halten und während der letzten 12 Jahre mindestens 7 Jahre lang in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig waren. Verlegen diese Personen ihren Wohnsitz ins Ausland, betrachtet der deutsche Fiskus diesen Vorgang als fiktiven Verkauf der Anteile zum Marktwert. Dadurch werden die in den Anteilen enthaltenen stillen Reserven in Deutschland besteuert.
Wann wird die Wegzugsbesteuerung für Privatpersonen fällig?
Die Steuer wird ab dem Moment des Wegzugs sofort fällig, kann jedoch auf Antrag in sieben Jahresraten gezahlt werden.
Im Falle eines vorübergehenden Umzugs nach Spanien lässt die Wegzugsbesteuerung sich zinslos auf unbestimmte Zeit stunden, sofern die Absicht besteht, nach Deutschland zurückzukehren. Eine Verlängerung um weitere fünf Jahre ist möglich, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass die Rückkehrabsicht weiterhin besteht.
Wie hoch sind die Steuern in Spanien genau?
Die Steuern in Spanien folgen im Normalfall einem progressiven Modell, bei dem der Steuersatz steigt, je höher das Einkommen ist. Das bedeutet, dass das zu versteuernde Einkommen in verschiedene Stufen unterteilt wird, wobei jede Stufe einem bestimmten Steuersatz unterliegt.
Nachfolgend finden Sie die aktuellen Einkommenssteuersätze für das Jahr 2024 in Spanien im Überblick:
- Bis 12.450 Euro: 19 %
- Bis 20.200 Euro: 24 %
- Bis 35.200 Euro: 30 %
- Bis 60.000 Euro: 37 %
- Bis 300.000 Euro: 45 %
- Ab 300.000 Euro: 47 %
Diese Sätze gelten für Personen, die in Spanien als Resident steuerpflichtig sind, das heißt, sie haben ihren Hauptwohnsitz im Land und verbringen mehr als 183 Tage im Jahr dort.
Für Einkünfte aus spanischem Kapitalvermögen, wie beispielsweise Dividenden oder Zinsen, gelten besondere Steuersätze, die sich zwischen 19 % und 26 % bewegen.
Wie oben bereits dargelegt, ist für Neuzuziehende, die nach Spanien auswandern, das Lex Beckham eine interessante Option, um die progressiven Steuersätze in Spanien zu umgehen.
Vermögenssteuer in Spanien
Als in Spanien wohnhafte Privatperson unterliegt man in den meisten Regionen einer Vermögenssteuer. Sie wird üblicherweise auf das gesamte Vermögen erhoben, also sowohl auf das in Spanien als auch auf das im Ausland gehaltene Vermögen. Dazu zählen Immobilien, Kapitalanlagen, Bargeld, wertvolle Fahrzeuge und andere Luxusgüter.
Der Steuersatz in Spanien variiert je nach Region und liegt gestaffelt etwa zwischen 0,5 % und 3,8 %, abhängig von der Höhe des Vermögens. In vielen Regionen Spaniens gibt es einen Freibetrag von 700.000 Euro, unterhalb dessen kein Vermögen besteuert wird. Auf Mallorca liegt die Grenze für den Freibetrag aktuell (Stand August 2024) sogar bei 3 Millionen Euro.
Sonderregelung für Lex Beckham-Fälle:
Hier wird lediglich auf das in Spanien gehaltene Vermögen Vermögenssteuer erhoben.
Immobilien: Grundsteuer und Grunderwerbsteuer in Spanien
Beim Kauf einer Immobilie in Spanien fallen je nach Situation unterschiedliche Steuern an. Der Kauf einer gebrauchten Immobilie unterliegt der Grunderwerbsteuer (Impuesto sobre Transmisiones Patrimoniales, ITP), die in den meisten Regionen zwischen 6 % und 10 % des Kaufpreises beträgt.
Wird eine Neubauimmobilie gekauft, fällt stattdessen die Mehrwertsteuer (Impuesto sobre el Valor Añadido, IVA) an. Für Wohnimmobilien beträgt sie 10 %, für gewerbliche Immobilien und Grundstücke 21 %. Zusätzlich zur Mehrwertsteuer wird bei neugebauten Häusern auch eine Stempelsteuer (AJD) erhoben, deren Höhe ebenfalls abhängig von der Region ist.
Die jährliche Grundsteuer (Impuesto sobre Bienes Inmuebles, IBI) wird mit Sätzen von 0,4 % – 1,1 % auf den Katasterwert der Immobilie erhoben.
Erbschaftssteuer in Spanien
Die Erbschaftssteuer (Impuesto sobre Sucesiones y Donaciones) in Spanien hängt sowohl vom Wert des Erbes und dem Wohlstand des Erbenden, als auch vom Verwandtschaftsgrad zwischen dem Erblasser und dem Erben ab. Nahe Verwandte zahlen niedrigere Steuersätze und haben Anspruch auf höhere Freibeträge, während entferntere Verwandte und Nicht-Verwandte höhere Steuern entrichten müssen.
Wie werden Steuererklärungen eingereicht?
In Spanien gibt es mehrere Möglichkeiten, die Steuererklärung einzureichen, was den Prozess relativ flexibel und zugänglich macht.
- Online-Einreichung:
Die häufigste und bequemste Methode ist die elektronische Einreichung über die offizielle Website der Agencia Tributaria. Diese Option ermöglicht es Ihnen, Ihre Steuererklärung direkt von Ihrem Computer aus einzureichen. - Mobile App:
Alternativ können Sie Ihre Steuererklärung auch über die Smartphone-App der Agencia Tributaria einreichen. - Telefonische Einreichung:
Für diejenigen, die lieber persönlich mit einem Mitarbeiter sprechen möchten, besteht die Möglichkeit, die Steuererklärung telefonisch einzureichen. - Persönliche Einreichung:
Falls Sie den direkten Kontakt bevorzugen, können Sie einen Termin in einem der lokalen Büros der Agencia Tributaria vereinbaren. Dort können Sie Ihre Steuererklärung persönlich abgeben und sich gegebenenfalls von einem Beamten beraten lassen.
Komplettservice für das Auswandern nach Spanien
Um das Beste aus einem Umzug nach Spanien herauszuholen, ist professionelle Unterstützung Gold wert. Bei Global Tax Saving sind wir Experten für internationale Steueroptimierung und begleiten Sie bei jedem Schritt Ihres Umzugs nach Spanien. Mit 30 Jahren Erfahrung in der Steuer- und Rechtsberatung in Spanien nehmen wir Ihnen den bürokratischen Stress ab. Wir beraten Sie mit Blick auf Ihre individuelle Situation bezüglich aller für Sie möglichen Steuervorteile in Spanien.
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